Pure Geschichte, purer Genuss

Urgetreide traten erstmals in der Jungsteinzeit in Erscheinung. Sie wurden um circa 10.000 v. Chr. im „Fruchtbaren Halbmond“ kultiviert und breiteten sich anschließend in vielen Teilen Europas aus, bis sie um circa 1.000 n. Chr. von ertragreicheren Züchtungen nach und nach abgelöst wurden. Die Wiederentdeckung und sorgfältige Rekultivierung dieser alten Getreidesorten ist nicht nur eine Chance für regionale Landwirte, sondern auch eine echte Bereicherung für Bäcker. Denn die neu entdeckte Verfügbarkeit von Urgetreiden schafft die Grundlage für Bäcker, kombiniert mit ihrem Wissen um Backtraditionen, etwas ganz Besonderes zu formen: Den UrSpitz.

Einkorn

Einkorn wird auch Blicken oder kleiner Spelz genannt und ist die ursprünglichste Form des heutigen Weizens.

Einkorn: Das älteste bekannte Brotgetreide ist einzigartig nussig – seine Eigenschaften schätzten die Menschen bereits vor 10.000 Jahren.

Emmer

Als Kreuzung aus Einkorn und Wildgras ist er der Vater des heutigen Weizens und wurde bereits vor über 8.000 Jahren gezüchtet und angebaut.

Emmer: Für die alten Ägypter soll die besonders feinwürzige Getreideart die „einzig“ akzeptable Basis für Brot gewesen sein. Emmer wird als der Vater des heutigen Weizens bezeichnet.

Waldstaudenroggen

Dieser Vorfahre des heutigen Roggens war das Hauptgetreide in Europa vom Mittelalter bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Waldstaudenroggen ist winterfest und gedeiht auf kargen Böden, womit sich künstliche Dünnung erübrigt.

Waldstaudenroggen: Die älteste Form des Roggens besticht mit erdigem, leicht süßlichem Geschmack und trat vor bereits 9.000 Jahren erstmals in Erscheinung.

Bauländer Spelz

Diese ungekreuzte Dinkelsorte wurde 1660 erstmalig urkundlich erwähnt.

Bauländer Spelz: Die ursprüngliche Dinkelsorte aus dem nordbadischen Bauland präsentiert sich süßlich-feinwürzig. Im Mittelalter wurde Dinkel als Allheilmittel bezeichnet.

Fisser Imperial Gerste

Die alte Tiroler Landgerste wurde nicht nur zum Brauen, sondern vor allem zum Brotbacken genutzt.

Fisser Imperial Gerste: Ursprungsort dieser Getreidesorte ist die Tiroler Gemeinde Fiss. Die aromatisch leicht malzige Gerstenart gehört zu den ältesten kultivierten Getreidesorten.

Khorasan

Der mystische Name weist auf den Ursprung in der alten persischen Provinz Khorasan hin.

Khorasan: Die eher unbekannte Spezies ist eine natürliche Kreuzung aus alten Weizensorten und verfügt über eine angenehm buttrig-nussige Note.

Zeitgemäße Ernährung fragt nach der Herkunft

*6 Urgetreide-Raritäten mit Herkunftsversprechen prägen den UrSpitz. Einkorn, Emmer, Waldstaudenroggen, Fisser Imperial Gerste und Khorasan stammen aus regionalem Anbau in Österreich, während der Bauländer Spelz aus Traditionsanbau in Deutschland kommt.

Wussten Sie, dass...

  • Urgetreide erstmals in der Jungsteinzeit um 10.000 v. Chr. angebaut wurde?
  • Urgetreide sich vom „Fruchtbaren Halbmond“ aus in viele Teile Europas ausbreitete?
  • Urgetreide durch von weniger anspruchsvollen Züchtungen nahe der Auslöschung stand?
  • in der 5.000 Jahre alten Mumie namens „Ötzi“, dem einsamen Mann vom Hauslabjoch, Reste von Einkorn, die ihm vermutlich zur Wegzehrung dienten, gefunden wurden?